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Picknick im Felde
Theatergruppe am SAF / von Fernando Arrabal
Sa 24.06.23 / 20:00 / TiK
Fernando Arrabal, der 1932 in Melilla in Spanien geboren wurde, hat 100 Theaterstücke geschrieben, die weltweit übersetzt wurden und ist der meistgespielte spanische Dramatiker. „Picknick im Felde“ (1959) ist ein Meisterwerk des absurden Theaters. Vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs, des Korea-Kriegs und des Spanischen Bürgerkriegs, erzählt das Stück die Geschichte des jungen Soldaten Zapo, der in einer von Krieg und Zerstörung geprägten Landschaft mitten auf dem Schlachtfeld Besuch von seinen Eltern erhält, die mit ihm picknicken wollen. Zepo, ein Soldat der gegnerischen Armee, platzt in das Familienpicknick herein, wird von Zapo gefangen- und in die Runde aufgenommen. Gemeinsam philosophieren sie über Kriegserfahrungen, die vor allem von Zepos Vater, der vom „richtigen“ Krieg, dem Krieg mit Pferden, schwärmt, dominiert werden. Die Fragen der beiden jungen Soldaten sind sehr naiv: In welche Richtung muss man die Granaten werfen? Wie behandelt man eigentlich den Feind? Fesselt man ihn oder nicht? Arrabals Groteske lädt zum Nachdenken ein, zum Nachdenken über unsere Sicht auf den Krieg – auf den Krieg innerhalb Europas und auf den Krieg überhaupt. Was als scheinbar harmlose Zusammenkunft beginnt, wird schnell zu einem absurden und verstörenden Erlebnis.
In Arrabals Stück verschmelzen Realität und Phantasie, um ein Bild des menschlichen Daseins zu zeichnen, das ebenso tiefgründig wie erschreckend ist. Mit seiner surrealistischen Ästhetik und dem schwarzen Humor nimmt Arrabal uns auf eine emotionale Reise mit, die geprägt ist von den Abgründen der menschlichen Natur.
Eine Produktion der Theatergruppe am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (SAF), Heidelberg unter der Leitung von Pia Keßler und Eveline Hauß.
Die Theatergruppe am SAF ist Mitglied im Freien Theaterverein Heidelberg e.V..