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Extreme Music: Mopcut
Enjoy Jazz Lunchkonzert
So 10.10.21 / 12:00 / Saal (Altstadt)
„Frictious Forces“ heißt bezeichnenderweise der erste Track auf dem Debütalbum „Accelerated Frames of Reference“ des Trios Mopcut, das aus dem ersten gemeinsamen Auftritt der vielseitigen MusikerInnen beim Donaufestival 2018 hervorgegangen ist.
Was die in Berlin lebende US-Amerikanerin Audrey Chen mit ihrer Stimme und ihren elektronischen Gerätschaften, der Franzose Julien Desprez mit der E-Gitarre und der Österreicher Lukas König an Schlagzeug und Synthesizern veranstalten, hat tatsächlich mit gewaltigen Reibungskräften zu tun: Reibung erzeugen das Drängen des hypergereizten Schlagzeugs und die blubbernde Elektronik, die zum Zerreißen nervösen Gitarrenparts, die messerscharf durch ohnehin schon geborstene Strukturen schneiden, und die zischelnd-schwelenden Soundflächen, Geräuschexplosionen, die in ein minimalistisches Wabern münden und umgekehrt, und die darüber und darunter gurgelnde, an- und abschwellende, kreischende, ersterbende und eruptive Stimme der Vokalakrobatin Chen (die übrigens zusammen mit dem Avantgarde-Sänger Phil Minton ein Duo bildet).
Exzess und Abstraktion, Aggression und Attraktion. Mit anderen Worten: Mopcut müssen einfach Teil der Reihe „Extreme Music“ bei Enjoy Jazz 2021 sein. Halten Sie sich also fest, und machen Sie sich auf eine Erfahrung irgendwo zischen Noise-Überwältigung und Free-Jazz-Radikalität gefasst.
Im Vorprogramm:
Unter dem Titel „Deconstruction Of The Rating System“ (Die Dekonstruktion des Bewertungssystems) werden sich drei Jugendliche, überwiegend mit Schulmusik-Hintergrund, darunter ein 14-jähriger mehrfacher „Jugend musiziert“-Gewinner, aus ihrem wohlfeilen konventionellen musikerzieherischen Hintergrund förmlich selbst herausreißen, indem sie ein eigenes Extreme-Music-Stück entwickeln und performen.
Inhaltlich setzt sich das Stück mit einer absurd anmutenden Verordnung des Dezernat 4 der Niedersächsischen Landesschulbehörde zum Thema „Hinweise für die Korrektur schriftlicher Arbeiten“ auseinander, die durch rabiate Zwischeneinwürfe von realen Korrekturrandbemerkungen von Lehrer:innen gezielt dramaturgisch verstärkt wird.
Das Projekt ist eine Auftragsarbeit des Enjoy Jazz Festivals.
Für den Veranstaltungsbesuch gelten die Bestimmungen der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg. Die gültigen Regelungen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Deshalb bitte vor dem Veranstaltungsbesuch unsere tagesaktuelle Informationsseite besuchen: www.karlstorbahnhof.de/covid-19