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Karlstorbahnhof e.V.

Gemeinnütziges Kulturzentrum in Heidelberg

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Kai Schumacher Abgesagt

Prêt à écouter - Nachholtermin

So 02.05.21 / 21:00 / Saal (Altstadt)

Einlass 20:30

Bestuhlt im Saal (Altstadt)

Abendkasse 24,00 €

Vorverkauf 23,00 €

Bild: Kai Schumacher

Diese Veranstaltung wurde leider abgesagt. Alle bereits gekauften Tickets werden zurückerstattet.

Es gibt nicht viele klassische Musiker, die auf ihrem Facebook-Account ein Berliner Elektro-Punk-Album aus dem Jahre 1993 empfehlen oder den 25. Todestag von Grunge-Mastermind Kurt Cobain mit einem Link zu dessen Schlüsselsong „Lithium“ ehren. Ob Atari Teenage Riot oder Nirvana: der Pianist Kai Schumacher bewegt sich stilsicher und kenntnisreich in den unterschiedlichsten Gefilden der populären Musik. Dabei hat der Duisburger selbst zunächst die typische Ausbildung im Klassikbetrieb durchlaufen.

Nach der städtischen Musikschule besuchte er die Folkwang-Hochschule in Essen. Diese schloss Kai Schumacher 2009 in der Meisterklasse von Prof. Till Engel mit Auszeichnung ab. Vor mittlerweile zehn Jahren, direkt in seinem Abschlussjahr, nahm er sich „The People United Will Never Be Defeated“ von Frederic Rzewski vor und wagte sich hiermit an seine erste von bisher vier Album-Einspielungen. Ein klares Statement des „Bad Boy of Music“ (Klassik Critix), der seitdem, wie ein musikalisch verrückter Wissenschaftler experimentiert und scheinbar unvereinbare Elemente kombiniert – mit überraschenden Ergebnissen.

Seine Solo-Performances sind pure musikalische und stilistische Alchemie, die eine berauschende Mischung aus Dadaismus und Dancefloor, Avantgarde und Popkultur bieten – und manchmal vermengt der „Punk-Pianist“ (BR) sogar alles auf einmal.

Auf „Rausch“, seinem aktuellen Album, liegt der Fokus nun erstmals durchgängig auf eigenen Kompositionen. Dabei verzichtet Kai Schumacher auf Overdubs. Überhaupt kommt keinerlei Elektronik zum Einsatz. Stattdessen hat er sein Instrument analog präpariert und die Mechanik des Klaviers dahingehend manipuliert, dass ganz bewusst „schräge“ Töne entstehen. „Rausch ist somit eine Momentaufnahme, die man nicht unbedingt mit Klaviermusik verbindet“, sagt Kai Schumacher. Eine konsequente Positionierung in der modernen Klassik; ein Bekenntnis zur Musik auf der Schwelle zu den neuen Zwanziger Jahren: „Wie tausend kleine, unermüdliche Bienchen flirrt »Rausch« im Ohr“ (BR Klassik).

Kai Schumacher macht sein Ding und wendet sich somit vom Kanon und Konvention ab.

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Bild: YouTube Video